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#Interview – Zwischen Apothekenalltag und Prüfungsausschuss – Teil 1

Diana Nowotnik-Marcussen ist Pharmazeutisch-technische Assistentin (PTA), Vorsitzende des Prüfungsausschusses für Pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte (PKA) und Prüferin. Sie kennt die Abläufe in der Apotheke aus eigener Erfahrung und gibt Einblicke in die Zusammenarbeit von Apothekern, PTA und PKA. Im ersten Teil des Interviews beschreibt sie typische Aufgaben in der Apotheke und erklärt, was die Arbeit ausmacht und worauf es im Alltag besonders ankommt.

Was hat Sie ursprünglich dazu bewegt, PTA zu werden?

Ich wollte unbedingt im Gesundheitswesen arbeiten. Mich hat vor allem das theoretische Wissen interessiert, also das Verstehen von Wirkstoffen und der Zusammenhang zwischen Erkrankungen und Therapien. Über diesen Weg bin ich schließlich zur Apotheke gekommen. Das war für mich der entscheidende Impuls.

Was haben Sie in Ihrer PTA-Ausbildung am meisten für Ihren Beruf mitgenommen?

Ich habe fachlich sehr viel über Arzneimittel gelernt, vor allem wie sie angewendet werden und wie sie im Körper wirken. Das ist ja das A und O für die tägliche Arbeit in der Apotheke.

Welt-Herz-Tag in der Apotheke

Wie sieht Ihr Arbeitsalltag in der Apotheke heute aus? Welche Aufgaben übernehmen Sie besonders gern?

Ich bin fast ausschließlich im Handverkauf tätig und berate die Patienten. Das mache ich auch wirklich gern, weil man im Gespräch direkt helfen kann. Viele kommen mit konkreten Fragen oder Unsicherheiten, und es ist schön, wenn man ihnen mit dem richtigen Produkt oder einer guten Erklärung weiterhelfen kann.

Welche Aufgaben übernehmen PTA, die aus Ihrer Sicht für das Apothekenteam unverzichtbar sind?

PTA stellen Arzneimittel her und prüfen die dafür benötigten Ausgangsstoffe. Dazu gehören zum Beispiel Zäpfchen oder Salben, die individuell in der Apotheke angefertigt werden. Unverzichtbar ist aber auch die Arbeit im Handverkauf. PTA geben verschreibungspflichtige Arzneimittel ab, bearbeiten Rezepte und beraten die Patienten. Da sie stets unter der Aufsicht eines Apothekers arbeiten, erfolgt die endgültige Kontrolle der Ausgabe immer durch einen Apotheker.

Was ist der Unterschied zur täglichen Arbeit der PKA? Wo ergänzen sich beide Berufsgruppen besonders gut?

Die beiden Berufe unterscheiden sich deutlich. PKA ist ein kaufmännischer Beruf und findet in der Regel im Backoffice statt, während man als PTA pharmazeutisch arbeitet und die Apotheker unterstützt. PKAs kümmern sich vor allem um die Warenwirtschaft und sind häufig am Telefon. Dabei leiten sie viele Anfragen weiter, weil ihre Handlungsspielräume begrenzt sind.
Für uns in der Apotheke ist wichtig, dass beide Berufsgruppen Hand in Hand arbeiten. Nur wenn die PKA rechtzeitig bestellt, haben wir vorn im Verkaufsraum volle Regale. Und wenn wir im Handverkauf etwas nicht finden oder bei einer Bestellung nicht weiterkommen, fragen wir die PKA. Sie kann dann zum Beispiel recherchieren, bei welchem Großhändler ein bestimmtes Präparat noch verfügbar ist. Genau diese Zusammenarbeit macht eine funktionierende Apotheke aus.

Warum sind PKA so wichtig für das Team in der Apotheke?

In der Apotheke braucht es für jeden Bereich Fachwissen. Für die Warenwirtschaft ist die PKA zuständig. Sie organisiert den Einkauf, achtet auf wirtschaftliche Abläufe und behält auch am Telefon den Überblick. Das sichert reibungslose Prozesse im Hintergrund und entlastet das übrige Team. Häufig nehmen PKA zudem Anrufe entgegen. Sie prägen damit den ersten Eindruck nach außen und übernehmen eine wichtige Rolle in der Kommunikation mit Arztpraxen, Großhändlern oder Lieferanten.

Was erleben Sie bei Ihrer Arbeit mit Auszubildenden in der Apotheke? Gibt es Aufgaben, bei denen sich viele besonders wohlfühlen oder schnell Verantwortung übernehmen?

Ja, die Auszubildenden übernehmen schon früh Aufgaben in der Warenannahme und lernen das gesamte Bestellsystem kennen. Sie sehen, dass zu bestimmten Zeiten Ware bestellt wird, die dann vom Großhandel geliefert wird. Anschließend bearbeiten sie die Lieferung, buchen sie ein und räumen alles ein. Viele telefonieren auch gern mit Patienten. Das machen sie oft schon sehr schnell und sicher, sogar wenn sie noch nicht lange dabei sind.

Wie Apotheken beim richtigen Umgang mit Arzneimitteln helfen

Welche drei Eigenschaften sollte eine gute PKA mitbringen und warum sind diese im Apothekenalltag so wichtig?

Eine gute PKA sollte zuverlässig, gewissenhaft und freundlich sein. Diese Eigenschaften sind im Apothekenalltag besonders wichtig, weil man mit sensiblen Produkten arbeitet und häufig auf Menschen trifft, die gesundheitlich belastet sind.

Zuverlässigkeit spielt eine große Rolle, denn viele Arzneimittel unterliegen besonderen Anforderungen, etwa bei der Lagerung im Kühlschrank. Wird dabei nicht sorgfältig gearbeitet, kann die Ware beschädigt werden und steht dem Patienten nicht mehr zur Verfügung, was unter Umständen auch einen wirtschaftlichen Schaden verursacht.

Gewissenhaftigkeit bedeutet, auch bei Routineaufgaben konzentriert zu bleiben. In der Warenwirtschaft ist es wichtig, genau zu kontrollieren, zu dokumentieren und korrekt zu buchen. Nur so bleibt der Ablauf in der Apotheke stabil.

Freundlichkeit wiederum ist die Grundlage für gute Kommunikation, ob im Team, mit Lieferanten oder im direkten Kontakt mit Patienten. Sie schafft Vertrauen und sorgt für ein professionelles Miteinander.

Wie Diana Nowotnik-Marcussen zur Prüferin wurde und was du über die PKA-Abschlussprüfung wissen solltest, folgt im zweiten Teil des Interviews.