Die Geschichte der Apotheke: von der mittelalterlichen Kräuterkunde zur Hightech-Pharmazie
Die Geschichte der Apotheke reicht weit zurück und der Beruf hat sich über die Jahrhunderte stetig weiterentwickelt. Von den ersten Heilkräutermischungen bis hin zur modernen Pharmazie-Technologie war es ein langer, spannender Weg. Dabei lassen sich bedeutende Entwicklungen erkennen, die den Wandel von der traditionellen Heilkunst bis zur Hightech-Medizin verdeutlichen.
Die Ursprünge
Für die Anfänge und die weitere Entwicklung der abendländischen Pharmazie waren die Heilkunde der Antike und Einflüsse aus dem byzantinischen wie vor allem dem arabisch-islamischen Kulturkreis bestimmend bis in die Neuzeit hinein. Nach dem Niedergang des weströmischen Reiches lag die Heilkunde zunächst in den Händen der Klöster, die zugleich Heils- und Heilstätten waren. Mönche bauten in Klostergärten Pflanzen zur Behandlung von Krankheiten, sogenannte Heilpflanzen, an, wie Salbei gegen Halsweh oder Pfefferminze für den Magen. Sie trockneten die Kräuter und stellten daraus Salben, Tinkturen oder Tees her – oft nach geheimen Rezepten. Die richtige Dosierung war schon damals essenziell, da ein kleiner Fehler schwerwiegende Folgen haben konnte.
Mit dem Aufstreben der Städte im 12. Jahrhundert ging der Wunsch und die Notwendigkeit der Bürger einher, innerhalb der Stadtmauern ein geregeltes Gesundheitswesen zu schaffen. Vereinzelte Aufzeichnungen aus dieser Zeit belegen das Bestehen „öffentlicher Apotheken“, die sich wohl aus Gewürz- und Kräuterhandlungen entwickelten.
Karrieremöglichkeiten in der Apotheke
Die ersten Apotheken
Ab dem 13. Jahrhundert entstanden die ersten Apotheken in Städten im deutschsprachigen Raum, oft in der Nähe von Märkten oder Rathäusern, um die Bevölkerung zuverlässig mit Heilmitteln zu versorgen. Seit dem 16. Jahrhundert haben sich Apotheken dann als stabile und unverzichtbare Institution der städtischen Gesundheitspflege etabliert.
Im 18. und 19. Jahrhundert erlebte die Pharmazie einen entscheidenden Wandel: Forscher begannen, Wirkstoffe aus Pflanzen zu isolieren, und die Medizin wurde zunehmend wissenschaftlicher. Strenge Vorschriften regelten fortan, welche Medikamente hergestellt und verkauft werden durften.
Die moderne Apotheke
Heute haben Apotheken kaum noch Gemeinsamkeiten mit den alten Kräuterhandlungen. Digitale Systeme, präzise Waagen und moderne Maschinen unterstützen Apotheker bei der Herstellung von Arzneimitteln. Neben der Medikamentenabgabe übernehmen Apotheken heute viele weitere Aufgaben, von Impfungen gegen Grippe und das Corona-Virus über Medikationsanalysen und Beratung bis zur individuellen Medikamentenherstellung in Reinräumen.
Eines ist jedoch heute wie früher: Apotheken sind ein unverzichtbarer Bestandteil der städtischen Gesundheitsversorgung, so auch in Hamburg.
Das Apotheken-A
Bekanntestes Erkennungszeichen für öffentliche Apotheken in Deutschland ist das rote Apotheken-A. Es ist Orientierungszeichen für jeden Patienten und Touristen. Wer ein Rezept einlösen will oder ein Präparat aus dem Bereich der Selbstmedikation benötigt, braucht nur das rote A zu finden. Das rote Apotheken-A ist dabei mehr als nur ein Buchstabe. Der Giftkelch steht symbolisch für die zahlreichen toxischen Stoffe, mit denen Apotheker fachgerecht umgehen müssen und können. Die Schlange verweist als Zeichen des antiken Heilgottes Äskulap auf Gesundheit und Heilkunde.
Das rote Apotheken-A der öffentlichen Apotheke ist damit nicht nur der Wegweiser für Kunden zur Apotheke, sondern auch zur Apothekerin und zum Apotheker als Arzneimittelfachleuten.
Tradition trifft Zukunft
Von der mittelalterlichen Kräuterkunde bis zur digitalen Gesundheitsversorgung: Die Geschichte der Apotheke zeigt, wie sich mit den veränderten Tätigkeiten auch das Berufsbild der Apotheker kontinuierlich verändert hat. Dabei vereint der Beruf des Apothekers traditionelles Wissen mit modernen wissenschaftlichen Erkenntnissen.
Warum Pharmazie genau dein Ding ist
Berufsperspektiven in der Apotheke
Die Geschichte der Apotheke zeigt, wie vielfältig das Berufsfeld ist. Neben dem Beruf des Apothekers als Fachmann für Arzneimittel haben sich weitere Berufsbilder in der Apotheke und unter der Aufsicht der Apotheker entwickelt, die den Apotheker in seiner täglichen Arbeit unterstützen. Pharmazeutisch-technische Assistenten (PTA) beraten Patienten und arbeiten in der Herstellung von Arzneimitteln, Pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte (PKA) kümmern sich um die Warenwirtschaft sowie den Einkauf und die Lagerung der Arzneimittel und der apothekenüblichen Waren in der Apotheke.