Apotheken auf hoher See
Viele Menschen interessieren sich dafür, wie es wäre, auf einem Schiff zu arbeiten oder eine Kreuzfahrt zu machen. Dabei stellt sich die Frage, wer für die Gesundheit der Passagiere und Besatzungsmitglieder verantwortlich ist, falls jemand krank wird oder sich verletzt. Tatsächlich ist die medizinische Versorgung auf Schiffen besser, als man denken könnte.
Maritime Gesundheitsfürsorge
Gesetzlich ist für Seeleute auf Hochseeschiffen eine medizinische Versorgung vorgeschrieben, die möglichst dem Standard an Land entsprechen soll. Da dies auf See eine besondere Herausforderung darstellen kann, ist eine gut ausgestattete Bordapotheke von entscheidender Bedeutung.
Die medizinische Betreuung an Bord obliegt in der Regel den Kapitänen oder speziell geschulten Schiffsoffizieren. Ihre nautische Ausbildung umfasst medizinische Grundkenntnisse und ein spezielles Training für Notfälle auf hoher See. Bei Schiffen, die unter deutscher Flagge fahren, legt der Ausschuss für medizinische Ausstattung in der Seeschifffahrt fest, was alles in die Apotheken gehört.
Das Styling für die Arbeit in der Apotheke
Bordapotheken der Hochseeschiffe
Die Bordapotheke ist hier das Herzstück. Der Umfang der Ausstattung richtet sich danach, wohin man fährt – also ob weltweit, europäisch, national oder küstennah. Nicht zu vergessen: Auch die Personenanzahl und ob ein Schiffsarzt an Bord ist, spielen eine wichtige Rolle. Auf Hochseeschiffen gibt es zusätzlich Notfalltaschen mit Notfallkarten, das Medizinische Handbuch See, ein Betäubungsmittelbuch, ein Krankenbuch und ärztliche Berichtsformulare.
In der Notfalltasche findet man 22 Notfallkarten, die mit den verfügbaren Arzneimitteln und Hilfsmitteln abgestimmt sind. In einem medizinischen Notfall kann der Helfer dann in übersichtlicher Form mit Informationen versorgt werden, um den Patienten bestmöglich zu betreuen. Die Karten sind in vier verschiedene Farben gekennzeichnet: Die blauen Karten sind für Atemwegserkrankungen, die roten Karten für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die gelben und grünen für Verletzungen. Auf diesen Karten findet sich eine Anleitung, wie man die einzelnen Medikamente einnehmen soll und welche für den jeweiligen Fall geeignet sind.
Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Gesundheitsversorgung auf einem Schiff ist die funkärztliche Beratung, auch Telemedical Maritime Assistance Service genannt. Dort sind maritim erfahrene Ärzte rund um die Uhr kostenlos erreichbar. Diese Fachärzte helfen und beraten die Seeleute bei deren Erkrankungen oder Verletzungen.
Jede Apotheke könnte diese Schiffe mit Arzneimitteln ausstatten, doch sollte dies lieber eine spezialisierte Apotheke übernehmen, da es ein komplexes Regelwerk gibt, das immer wieder angepasst wird.
Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz in der Apotheke
Das Schiffhospital rettet den Urlaub
Auf Kreuzfahrten ist die Situation jedoch etwas anders. Auf den meisten großen Schiffen gibt es ein Schiffshospital. Hier sind Ärzte und medizinisches Personal direkt vor Ort, um sich um medizinische Notfälle zu kümmern. Man sollte jedoch bedenken, dass es sich wirklich nur um eine Notfallversorgung handelt, dort einkaufen wie in Apotheken vor Ort kann man nicht.
Daher als Tipp: Man sollte ausreichend Medikamente mitnehmen, falls man eine chronische Erkrankung hat. Medikamente, die kühl gelagert werden müssen, sollten vor Ort angemeldet werden, damit sie in der Regel im Schiffshospital aufbewahrt werden können. Es ist also sehr wichtig, eine gut ausgestattete Reiseapotheke dabei zu haben, am besten auch mit Mitteln gegen Seekrankheit. Die Experten in den Apotheken vor Ort beraten euch dazu gerne.