Inhalationsschulung in der Apotheke

Heute, am ersten Dienstag im Mai, ist Welt-Asthma-Tag.

Viele an Asthma Erkrankte bekommen Medikamente zum Inhalieren verschrieben. Wusstest du, dass es verschiedene Arten von Inhalatoren gibt? Sie haben fachliche Bezeichnungen wie Dosieraerosole oder Pulverinhalatoren und unterscheiden sich in ihrer Funktionsweise und Handhabung. Bei der Anwendung kann es leicht zu Fehlern kommen. Diese können dazu führen, dass das Medikament nicht richtig wirkt oder Nebenwirkungen auftreten. Zum Beispiel kann es bei der Verwendung von cortisonhaltigen Asthmasprays zu Mundpilz kommen, wenn der Mund nicht nach jeder Anwendung ausgespült wird.

Studien haben gezeigt, dass fast 80 Prozent der Patientinnen und Patienten mit Asthma oder COPD ohne Schulung einen oder mehrere Fehler bei der Handhabung ihrer Inhalatoren machen. Durch Schulungen wird erreicht, dass drei Viertel der Anwendenden alles richtig machen.

Deshalb haben Patienten Anspruch auf eine Inhalationsschulung in der Apotheke. Dabei können sie die Anwendung des Inhalators üben, während Apothekenmitarbeiter sie anleiten.

Beratung ist das Schönste an der Arbeit in der Apotheke

Wer ist an der Inhalationsschulung beteiligt?

Erwachsene und jugendliche Patienten sowie Kinder ab sechs Jahren haben Anspruch auf eine Inhalationsschulung in der Apotheke, wenn ihnen ein neuer Inhalator verschrieben wurde. Das gilt sowohl beim erstmaligen Erhalt eines Inhalators als auch für eine Neuverschreibung mit einem Wechsel zu einem anderen Gerätetyp. Zwei Berufsgruppen können die Schulung mit ihnen durchführen: Apotheker und pharmazeutisch-technische Assistenten (PTA).

Die Patienten ansprechen

Bei der Vorlage eines Rezeptes über ein inhalatives Arzneimittel können Apothekenmitarbeitende die Patienten ansprechen, ob sie für diese Art des Gerätes bereits eine Schulung erhalten haben. Wenn nicht, kann die Inhalationsschulung auf Kosten der Krankenversicherung durchgeführt werden. Hierbei muss zunächst eine Vereinbarung zwischen Patient und Apotheke unterschreiben werden. Dann geht es los.

Wie läuft die Inhalationsschulung ab?

Während der Inhalationsschulung wird den Patienten anhand eines Demo-Gerätes erklärt, wie der Inhalator richtig angewendet wird. Im Anschluss werden die Patienten gebeten, das Gelernte selbst auszuprobieren, während die Schulenden den Vorgang genau beobachten und eine standardisierte Checkliste abarbeiten. Diese Checkliste umfasst vier Schwerpunkte:

1. den Zustand des Gerätes sowie die Sauberkeit,
2. die Vorbereitung, zum Beispiel die Bereitstellung einer Dosis durch einen speziellen Handgriff,
3. die Durchführung der Inhalation, wobei auch auf die Atemtechnik geachtet wird,
4. und das Beenden des Vorgangs einschließlich der Reinigung des Inhalators.

Häufig ist beim ersten Versuch der eine oder andere Fehler zu beobachten – auch wenn die Erkrankung manchmal schon seit Jahren bekannt ist. Diese Fehler werden im Anschluss freundlich besprochen und die entsprechenden Vorgänge erneut geübt.

Abschluss der Inhalationsschulung

Die Inhalationsschulung ist beendet, wenn die Anwendenden alles verstanden haben. Mit Hilfe der elektronischen Gesundheitskarte rechnet die Apotheke die Dienstleistung mit der Krankenversicherung ab. Die fachliche Bezeichnung der Inhalationsschulung lautet „Erweiterte Einweisung in die korrekte Arzneimittelanwendung mit Üben der Inhalationstechnik“.

Die Apothekerin hilft bei der Arzneimitteltherapie

Den Asthmakranken wirklich helfen

Die Inhalationsschulung ist eine der 2022 eingeführten pharmazeutischen Dienstleistungen, die über das bisherige Beratungsangebot der Apotheken hinausgehen. Ziel der pharmazeutischen Dienstleistungen ist es, Neben- und Wechselwirkungen bei den Patienten zu vermeiden und sicherzustellen, dass die Patienten ihre Medikamente richtig einnehmen bzw. anwenden, damit ihre Therapie zum Erfolg führt. Die meisten Apotheker und PTA sehen darin eine Bereicherung ihrer Tätigkeit. Sie genießen den intensiven Kontakt mit den Patienten und das Gefühl, ihnen wirklich helfen zu können.

Weitere pharmazeutische Dienstleistungen neben der Inhalationsschulung sind:

• Die standardisierte Risikoerfassung bei Bluthochdruck,
• die Medikationsberatung bei Polymedikation, wenn Patientinnen und Patienten fünf oder mehr Medikamente einnehmen müssen,
• die Medikationsberatung bei oraler Antitumortherapie, also einer Krebstherapie mit Tabletten oder Kapseln,

und die Medikationsberatung nach einer Organtransplantation.